45. Berlin Marathon, Sonntag den 16.09.2018

Distanz: 42.195 km

Höhenmeter: ca. 20 Hm (meine Messung der Höhenmeter ist mit 630 Hm völlig falsch)

 

 

Hallo zusammen,

 

dieser Bericht handelt von meiner ersten Teilnahme am bereits 45. Berlin Marathon. Der Berlin Marathon gehört neben Tokyo, Chicago, Boston, New York und London zu den 6 World Marathon Majors, also nach New York mein zweiter Grosser.

 

Die Teilnahme am Berlin Marathon kombinierte ich mit einem kinderfreien Wochenende mit meiner Frau. Die Oma fungierte dankenswerterweise als Babysitterin. So flogen Julia und ich am Freitag nach Berlin. Nach der Landung machten wir uns sofort auf zur Läuferexpo, um die Startnummer abzuholen. Ich hatte im Vorfeld ein Mittagessen in der Lounge gebucht, Julia musste für 25 € nachzahlen. Das Essen war zwar nicht schlecht, aber absolut nicht lohnenswert. Zwischenzeitig gab es in den riesigen Hallen mal eine sehr, sehr lange Schlange, da die „Finisher-Shirts“ im Vorfeld abgeholt werden mussten, recht speziell. Als wir dies erledigen wollten, hatte der Veranstalter dies zum Glück nach draussen verlegt und wir musste gar nicht anstehen. Ansonsten ist die Expo ziemlich gross und auch nicht schlecht.

 

Am Samstag machte ich einen kurzen Lauf und schaute mir den Startbereich an. Ansonsten bereitete ich alles vor, war kurz im Wellness und entspannte neben mehreren Mahlzeiten. Julia traf nachmittags noch einige Freunde, abends gingen wir noch gemeinsam Essen.

 

Sonntagmorgen ass ich wie gewohnt mein eigenes Frühstück, merkte aber schnell, dass mein Magen irgendwie anders war und ich noch häufiger als sonst aufs WC musste. Vom Hotel war es zum Glück nicht weit zum Start und ich ging mit vielen anderen zu Fuss. Dort machte ich mich etwas warm und besuchte auch dort noch mal das ToiToi. Ich startete im ersten Block der zweiten Welle um 9:25 Uhr. Die Profis waren schon seit 9:15 Uhr auf der Strecke. Ich konnte nach meinem Abstecher gerade noch rechtzeitig von der Seite in meinen Block huschen und stand sehr weit vorne. Nach dem Startschuss lief ich mit den ganzen Anderen im angepeilten 4:50 min/km Schnitt los. Ich finde, es ist immer schwer einzuschätzen, was am Tag X realistisch ist. Im Nachhinein weiss ich, dass ich deutlich über meinen Verhältnissen, also für meinen Trainingsstand, gestartet bin. Ich konnte den Schnitt zwar gut 16 km halten, merkte aber schon zwischendurch meinen Bauch, also ein leichtes Ziehen. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass ich deutlich mehr schwitze als gewohnt und dass die Herzfrequenz höher war. Irgendwann nahm ich dann Tempo raus, in der Hoffnung, nicht total einzubrechen, aber zu spät. So machte ich eine sehr langsame Sightseeing-Tour durch Berlin und genoss die Stadt, die Stimmung und die Zuschauer. Ich lief zwar immer wieder an, konnte aber das Tempo nicht halten und machte sehr viele Gehpausen. Mein Bauch krampfte zwischenzeitlich. Im Endeffekt brauchte ich sogar noch wenige Minuten länger, als bei meinem letzten „verpatzten“ Marathon im Frühjahr in Zürich, wo mir der Heuschnupfen in die Wege kam. In Berlin war es zum Einen der Magen, zum Anderen bin ich aber auch viel zu viel Risiko gegangen und schneller gestartet, als es mein Trainingszustand zuliess. Ich hatte zwar 2-3 lange Läufe gemacht, aber keinen davon mit sehr gutem Gefühl und alle deutlich langsamer. Insgesamt bin ich das Marathontempo quasi nie vorher gelaufen und hatte auch viel zu wenig Wochenkilometer. Aber so ist das halt, wenn man im Sommer einen Langdistanztriathlon und einen Ultra macht, die in einem völlig anderen Tempo stattfanden und überhaupt nicht Marathonspezifisch trainiert. Aber was soll’s, irgendwann kam auch ich Richtung Ziel und genoss das Durchlaufen des Brandenburgertors und die letzten Dreihundertmeter bis zur Ziellinie. Im Zielbereich ist natürlich alles recht weit aufgrund der vielen Menschen. Irgendwann genoss ich ein alkoholfreies Erdinger in der Sonne vor dem Reichstag, holte mir anschliessend meinen Poncho und machte mich auf den Weg zurück ins Hotel. Dort angekommen, konnte ich nach einer Dusche im Bett ein sehr gesundes Essen geniessen, dass mir meine Frau liebenswerter Weise mitgebracht hatte. 

Montag Nachmittag flogen wir wieder zurück.

 

Insgesamt kann ich Berlin als Wettkampf empfehlen, der Marathon ist sehr gut organisiert und es ist ein Erlebnis, allein schon auf Grund der Grösse. Aber ich muss auch sagen, dass durch die Breite der Strassen auf mich die Stimmung nicht so rüber kam, obwohl es viele Zuschauer hatte und das Wetter perfekt war.

 

Vielen Dank an alle Helfer und Zuschauer, die Organisatoren und herzliche Glückwünsche an alle Finisher.

 

 

Startnummer: 57'611

Overall: 22'928 / 40'651 (56.4 %)

Overall men: 18'000 / 28'475 (63.2%)

M35: 3'014 / 4'256 (70.8 %)

Start: 9:25:12 Uhr

 

Offizielle Zeit: 4:22:23 netto, 4:32:34 brutto

Rückstand: 02:20:44 (Gewinner Eliud Kipchoge (KEN) 02:01:39 NEW WR)

 

5 km:      00:24:02     00:24:02     04:49 min/km

10 km:    00:24:10     00:48:12     04:50 min/km

15 km:    00:24:46     01:12:57     04:58 min/km

20 km:    00:28:08     01:41:05     05:38 min/km

(21.1 km: 00:06:12     01:47:17     05:39 min/km)

25 km:    00:32:03     02:13:07     06:38 min/km

30 km:    00:34:49     02:47:56     06:58 min/km

35 km:    00:37:41     03:25:36     07:33 min/km

40 km:    00:40:24     04:05:59     08:05 min/km

42.2 km: 00:16:24     04:22:23     07:39 min/km

1. HM: 01:47:17

2. HM: 02:35:07

(6:13.1 min/km, 9.65 km/h)

 

Uhr hat 42.62 km mit 630 Hm in 4:22:26 gemessen, Schnitt 6:09 min/km.

 

Link zu Garmin:

https://connect.garmin.com/modern/activity/3019364977

 

Link zu Strava:

https://www.strava.com/activities/1845760526

 

 

 

So keep on dreaming, nothing is impossible!

 

Euer

TOṀ

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