Engadin ULTRAKS Pitschen 16k, Pontresina bei St. Moritz, Samstag den 04.07.2015

Distanz: 16.3 km

Höhenmeter: +1302 Hm, -1302 Hm

 

Start/Ziel: Pontresina 1805 m.ü.N., Alp Languard 2326 m.ü.N., Unterer Schafberg 2243 m.ü.N., Chamanna Segantini 2731 m.ü.N.

 

 

 

Hallo zusammen,

 

dieser kurze Bericht handelt von meinem ersten Trail-Running-Wettkampf.

 

Die Definitionen von Trail-Running können recht weit auseinander gehen, deshalb werde ich mich selber an keiner eigenen versuchen. Allerdings werden meist Forst-, Wald- und/oder Wanderwege erwähnt. Meistens hat es in irgendeiner Form Höhenmeter und recht wenig Asphaltanteil. Teilweise nur bergauf, oft aber auch wieder runter. Die Steilheit, der technische Schwierigkeitsgrad, sowie die Streckenlänge kann sehr, sehr stark variieren. Sobald das Wort „Ultra“ hinzukommt, wird normalerweise von Distanzen von mehr als der Marathondistanz, also 42,195 km gesprochen. Dies soll für eine Vorstellung reichen.

 

Samstagmorgen, genauer gesagt, mitten in der Nacht, bin ich um 4 Uhr aufgestanden um zu frühstücken und die letzten Vorbereitungen zu treffen. Pünktlich um 5 Uhr hat mich Pascal abgeholt und wir haben uns zusammen auf den Weg ins Engadin gemacht. Die Fahrzeit betrug etwas weniger als 3 Stunden, so dass wir noch vor dem Start der anderen beiden Kategorien (46 km und 30 km) in Pontresina ankamen. Dieser Lauf sollte zum ersten Mal ausgetragen werden, aber schon an dieser Stelle kann ich dem Veranstalter ein riesen Kompliment aussprechen, es war sehr familiär und organisatorisch perfekt. Durch die doch recht geringe Starterzahl konnten wir im Parkhaus wenige Meter entfernt vom Start/Ziel Bereich parken. Die Nummernausgabe erfolgte ohne Wartezeiten. Im Gegensatz zu größeren Anlässen waren richtige, saubere Toiletten anstatt Dixi-Klos vorhanden, auch mal schön. Das Gegenteil wird mich vermutlich Anfang November beim New York Marathon erwarten, aber bis dahin kann ich mir ja noch eine Strategie überlegen.

Anschließend zogen wir uns im Parkhaus die Laufsachen an und machten ein leichtes Aufwärmprogramm. Das Wetter sollte einen perfekten Tag in den Bergen für uns bereithalten, durch unsere kurze Strecke konnten wir sogar der größten Hitze entgehen.

Wenige Minuten vor dem Startschuss trudelten langsam die Teilnehmer kurz vor der Startlinie ein und um 9:30 Uhr ging es endlich los. Die ersten wenigen hundert Meter ging es leicht bergauf auf der Straße durch den Ort, bevor es links ins Gelände ging. Als es immer steiler wurde, wurde mir recht schnell klar, dass an Laufen (Joggen) nicht zu denken ist. Also reihte ich mich in die lang gezogene Perlenkette ein und wanderte mit schnellem Schritt den Berg hoch. Einige benutzen als Unterstützung Stöcke, ich hingegen nicht. Man sah recht deutlich, dass dies eine gewisse Übung voraussetzt. Der Hintermann war oft gut beraten etwas mehr Abstand einzuhalten. Bergauf wechselte ich also zwischen marschieren und joggen, sobald es etwas flacher wurde. Das Streckenprofil sah vor, dass es 4 Kilometer steil bergauf ging, gefolgt von einer leichten bergab Passage, bevor es erneut aufwärts zum höchsten Punkt dieser Strecke ging. Abschließend ging es 6 Kilometer „nur“ noch bergab. Meine Taktik war, bergauf den Puls im Blick zu behalten, um bergab wieder Zeit gut zu machen. Das ging gar nicht auf. :-D Auch wenn ich bergauf recht gut mithalten konnte, habe ich bergab zwar nicht viele Plätze verloren, aber mit „schnell“ laufen war trotzdem nichts. Für mich war es zu technisch, so dass ich mehr schlecht als recht den Berg runter gekommen bin. Die Oberschenkel waren es in keinster Weise gewohnt, so dass sie recht brannten. Daher kam auch der nicht soo kleine Muskelkater, obwohl er auch schon mal schlimmer war. Ein besonderer Moment ergab sich noch, als wir eine Kuhweide überqueren mussten. Die Kühe standen natürlich genau auf unserem Trampelpfad, so dass wir ziemlich nah um sie herum laufen mussten. Wäre ich nicht in einem Wettkampf gewesen, hätte ich dies sicherlich nicht so ohne zu zögern gemacht. Aber die Kühe hat es überhaupt nicht interessiert.

 

Alles in allem war es ein super Event, eine gute Erfahrung mit sehr schöner Aussicht. Meine Vorstellungen und Erwartungen wurden zwar nicht ganz erfüllt, einfach weil ich zu viel wandern musste und es zu technisch war, aber das liegt nur an mir und nicht an dem Lauf selber. Von den Platzierungen war ich positiv überrascht für meinen ersten Trail-Run, Platz 35 von 99 Overall in 2:28:49. Pascal war rund 20 min schneller als ich und ist guter 11ter geworden - herzlichen Glückwunsch von mir.

 

In zwei Tagen steht bei mir der nächste Wettkampf an, diesmal der große Bruder, Matterhorn ULTRAKS 46 k… Ich bin gespannt, was mich erwartet. Ich hoffe, dass ich etwas mehr laufen als wandern kann, aber das wird sich zeigen. Ich freue mich drauf, auch wenn der Respekt ziemlich groß ist…

 

 

Offizielle Zeit: 2:28:48.801

M30: 7/15

Men: 24/58

Overall: 35/99

 

 

Link zu Garmin Connect:

https://connect.garmin.com/modern/activity/822970728

 

 

So keep on dreaming, nothing is impossible!

 

Euer

IronTO

Einige Fotos stammen von der Homepage des Veranstalters.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0