14. Zürich Marathon, Sonntag den 24.04.2016

Distanz: 42.195 km

Höhenmeter: ich messe +69 Hm, wahrscheinlich aber deutlich weniger

 

 

Ein sehr gutes Rennen, AUSSER...

 

 

Hallo zusammen,

 

dieser Bericht handelt von meiner vierten Teilnahme am bereits 14. Zürich Marathon.

 

Da dies der erste Wettkampf 2016 war, ziehe ich noch kurz Bilanz. Ich bin insgesamt sehr gut über den Winter gekommen, war weitestgehend gesund und konnte einige Fortschritte erzielen. Ich nahm wieder am Marathon Vorbereitungskurs von Bruno Lafranchi teil und hatte in der Gruppe um Trainer Nico mit Pascal, Uwe, Martin und Konni einige sehr gute Trainings. Wir alle steigerten uns kontinuierlich und die harten Trainings sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Zum Marathon hatte ich in 2016 schon so viele Kilometer in den Beinen, wie im Jahr zuvor erst bei Jahreshälfte. Ein Dank geht auch an die Freizeitsportler, mit denen ich einige Long-Jogs absolvierte.

 

Eine Woche vor dem ersten Saisonhöhepunkt nahm ich leider noch mal eine kleine Erkältung mit. Diese legte mich zwar nicht wirklich flach, aber meine Nasennebenhöhlen produzierten trotzdem fiese Sekrete... Viel trainieren durfte ich eh nicht mehr, also lieber die letzte Woche ausruhen und gesund werden. Ich machte nur einen kurzen Lauf am Dienstag und noch ein ganz kurzes Beine-Lockern am Samstag. Die Startnummer holte ich bereits freitags und machte samstags meine Ausrüstung soweit parat.

Die gesamte Woche war für das Marathonwochenende ziemlich schlechtes Wetter angesagt, es sollte nass werden und sogar noch mal richtig kalt. Über die Woche verbesserte sich täglich die Vorhersage, so dass samstags die Hoffnung keimte, dass es doch trocken bleiben sollte. Sonntag Morgen, mein Wecker klingelte gg. 5:15 Uhr, checkte ich nochmals das Wetter. Es sollte tatsächlich ein kalter, aber trockener Tag werden. Ich ass ein kleines Müsli, trank viel und erledigte die Morgentoilette. Ich zog bereits meine Laufsachen drunter und packte noch einige Wechselsachen in den Kleiderbeutel. Um 6:48 Uhr fuhr ich mit der Bahn nach Zürich und traf wie vereinbart Pascal am Bahnhof Enge. Philipp, ein anderer Laufkursteilnehmer aus einer anderen Gruppe, war auch dabei. Wir liefen den kurzen Weg durch die Stadt Richtung Badi Mythenquai, wo die Garderobe und das Kleiderdepot war. Mittlerweile tröpfelte es ganz leicht. Nachdem wir nochmals auf Toilette waren und nur noch unsere Wettkampfkleidung trugen, gaben wir den Kleidersack ab und wollten uns aufwärmen. Nach wenigen hundert Metern wurde aus dem Tröpfeln ein Schütten. Pascal und ich flüchteten in eine Unterführung in der Nähe des Startbereiches. Diese clevere Idee hatten mehrere, so dass sehr viele Mensche dicht an dicht in diesem sehr kleinen, dunklen Tunnel warteten. Die Stimmung war speziell, aber doch gut. Ich nutzte die Zeit, um mich in Ruhe zu Dehnen und die letzen Vorbereitungen zu treffen. Kurz vor knapp lief ich durch den Regen in den Startbereich, welchen ich ca. 4 min vor Start erreichte. Ich positionierte mich 2 m vor den Tempomachern 3:30 Std. und scherzte mit ihnen, dass ich sie erst im Ziel wieder treffen mochte :-) Es gab noch etwas Smalltalk, ich traf noch Mathias und Ragna.

Dann fiel der Startschuss. Langsam setzte sich das Feld in Bewegung. Die Strecke ist einfach beschrieben, zuerst läuft man eine etwa 10 km lange Runde durch die Innenstadt bevor es danach den See entlang bis Meilen und wieder zurück geht. Obwohl es die ersten Kilometer doch recht voll ist, hat man trotzdem genug Platz zum Laufen. So fand ich auch recht schnell in mein geplantes Tempo von 4:55 min/km. Durch die vielen Kilometer wusste ich, dass ich dieses Tempo lange laufen kann. Aber so ganz sicher, was am Ende passiert oder wie man sich fühlen wird, ist man nie. Aber diese Ungewissheit macht auch irgendwie den Reiz aus. Nach 3.5 km steuerte ich zielstrebig die erste Verpflegungsstation an und griff eine kleine Flasche Wasser. Diese trug ich jeweils immer ein gutes Stück mit, so dass ich kontinuierlich genug trinken konnte. Das Wetter wechselte von starkem Regen zu Graupel, Hagel, Schneeregen, Schnee und wieder Regen. Trocken wurde es erst nach 15 oder 20 Kilometern, ich weiss es gar nicht mehr so genau. Ich hatte morgens meine Handschuhe abgegeben und trug nur eine sehr dünne Jacke über einem Laufshirt bei kurzer Hose... Zum Glück hatte ich wenigstens eine Mütze auf. Meine Unterarme und Hände wurden so kalt, dass ich nach 12 km Probleme hatte, das erste Gel in meinen Mund zu drücken. Dies waren aber die einzigen Probleme, die ich am Anfang hatte. Meine Zeiten waren sensationell konstant, nur durch die GPS-Ungenauigkeit gab es kleine Abweichungen. Der Plan war, 21 km mit 4:55 min/km zu Laufen und danach, je nach Gefühl, leicht schneller zu werden. Nach 30 km wollte ich dann entweder versuchen das Tempo zu halten, oder noch mal was drauf zu legen. Nach weiteren Verpflegungsposten und weiterem Gel bei Kilometer 22 und 30 lief alles wie geplant. Auf der gesamten Strecke sah ich immer mal wieder bekannte Gesichter wie z.B. Jussi und Pascal, was eine schöne Abwechslung darstellte. Meine Kilometerzeiten waren oft zwischen 4:45 und 4:50 min/km bis mir bei Kilometer ca. 35 ein Gel aus der Hand fiel. Dies war mein letztes, was soll’s. Ich glaube zwar nicht, dass es daran lag, eher an der Kälte, dass ich nach 37.5 km einen Krampf im linken hinteren Oberschenkel bekam. Ich blieb kurz stehen und dehnte mich. Ich war selbst überrascht, dass ich danach im fast gleichen Tempo weiter laufen konnte. Mittlerweile war ich auch ziemlich erschöpft und musste mich zwingen, mein Tempo aufrecht zu erhalten. Aber zu glauben, dass die letzten Kilometer leicht fallen, wäre auch naiv. Ich verlor zwar noch mal ein paar Sekunden, aber lief glücklich erst an meiner Familie und Freunden auf der Zielgeraden vorbei, bevor ich nach 3 Stunden 27 Minuten und 13.6 Sekunden die Ziellinie in neuer persönlicher Bestzeit überquerte. Ich muss zugeben, die Emotionen hielten sich im Zaun, war ich doch über die Zeit nicht überrascht. Trotzdem bin ich mit meiner Zeit sehr zufrieden. Ich denke, wenn das Wetter etwas besser gewesen wäre und mich die Erkältung nicht so kurz vorher erwischt hätte, wäre vielleicht eine Zeit um die 3:25 Std. drin gewesen. Aber was soll’s, der nächste Marathon kommt bestimmt.

Bedanken möchte ich mich noch bei den Helfern und Zuschauern, die den fiesen Bedingungen trotzten und die Athleten versorgten bzw. anfeuerten.

 

 

Startnummer: 2064

 

Overall men: 660/2128 (31.0 %)

M30: 212/585 (36.2 %)

 

Offizielle Zeit: 3:27:13.6

Rückstand: 01:15:09.8 bzw. 00:55:26.5

 

1/4: 00:51:26.2 (254) - 00:51:26.2 (254) (4:52.6 min/km)

1/2: 01:43:21.0 (254) - 00:51:54.8 (272) (4:55.3 min/km)

3/4: 02:34:31.4 (231) - 00:51:10.4 (195) (4:51.1 min/km)

1/1: 03:27:13.6 (212) - 00:52:42.2 (182) (4:59.8 min/km)

(4:54.7 min/km)

 

Uhr hat 42.63 km in 3:27:15 gemessen, Schnitt 4:52 min/km

 

Link zu Garmin Connect:

https://connect.garmin.com/modern/activity/1139876375

 

 

So keep on dreaming, nothing is impossible!

 

Euer

IronTO

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